Das wichtigste gleich vorweg: der Sponsoring-Vertrag
wurde von beiden Gemeinderäten bei einer Gegenstimme genehmigt und von den
Vertragspartnern unterzeichnet. Dabei handelt es sich um die NEUH-WERD-Energie
GmbH & Co. KG, vertreten durch ihre geschäftsführende Komplementärin, die
Sieler Wind Verwaltungs GmbH, diese wiederum vertreten durch ihre gemeinsam
vertretungsberechtigen Geschäftsführer Georg Janssen, Hero Janßen und Siebelt
Ulfers, Tiefhaus/Neuharlingesiel und die beiden Bürgermeister Jürgen Peters und
Friedhelm Hass.
Zu Beginn begrüßte der Werdumer Bürgermeister als
Gastgeber zur öffentlichen Sitzung im „Werdumer Hof“ die Räte beider Gemeinden sowie eine große Anzahl von
Bürgern. Hass: „Es gibt nur Gewinner mit der Errichtung des kürzlich fertig
gestellten Repowering-Windparks. Das sind der Naturschutz (17 alte Anlagen
wurden stillgelegt und sind zum größten Teil bereits abgebaut, 4 neue vom Typ
Enercon 126 errichtet), die Altanlagen-Betreiber, Grundstückseigentümer, die
beiden Kommunen und die Bürger“. Friedhelm Hass verwies dabei insbesondere noch
einmal auf die Entspargelung des Küstendreiecks
„Werdum-Bensersiel-Neuharlingersiel“ und die Entfernung der Windmühlen aus dem
Vogelschutzgebiet.
Bürgermeister Jürgen Peters von der Nachbargemeinde
Neuharlingersiel sprach von einer guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Werdum. „Wir kennen uns aus vielen
gemeinsamen Sitzungen, haben uns in den letzten Jahren gut kennengelernt und
ein Vertrauensverhältnis aufgebaut“, so Peters. Zur Bürgerbeteiligung führte er
aus, das auf den Beteiligungsprospekt gewartet wird. Jürgen Peters: „Im
Prospekt, der sehr aufwändig erstellt wird, muss alles haargenau stimmen,
Genauigkeit geht vor Tempo und das kann nur im Interesse der Anleger
liegen“. Mit der Vorlage sei jedoch in
Kürze zu rechnen, so der Neuharlingersieler Bürgermeister.
In die gleiche Kerbe schlug der Werdumer Bürgermeister
Friedhelm Hass auf eine Frage aus dem Publikum. Hass: „Den Bürgern geht nichts
verloren. Die Bürgergesellschaft erhält seit dem 19. Oktober letzten Jahres 25
Prozent des Ertrages gutgeschrieben, so wie vertraglich vereinbart“.
Hero Janßen von der der NEUH-WERD-Energie GmbH &
Co. KG ließ die Zeit der Planung und dem Bau des Repowering-Windparks
Neuharlingersiel-Werdum noch einmal Revue passieren. Janßen: „Die erste
Gesprächsrunde fand im Januar 2006 statt. Vor rund einem Jahr wurde die
Baugenehmigung erteilt und jetzt ist alles – bis auf kleinere Restarbeiten –
fertig, die 4 Windkraftanlagen sind am Netz“. Janßen's Dank galt abschließend
den beteiligten Unternehmen, speziell in der Bauphase und der finanzierenden
Bank vor Ort. Der Werdumer Bürgermeister Friedhelm Hass verlas den
Sponsoring-Vertrag der bis zum Abbau der Windkraftanlagen läuft. Sein Neuharlingersieler Kollege Jürgen
Peters: „Der Vertrag soll öffentlich entschieden werden, so wie in der
Vergangenheit zum Thema Repowering-Windpark auch verfahren wurde“.
Zur Höhe und Berechnung der Sponsoring-Zahlung
erfolgten noch Rückfragen eines Ratsherren, der von einer komplizierten
Berechnung sprach.
Gemäß Vertrag beträgt das Sponsoring 0,5 % der
Netto-Einspeisevergütung. Der Sponsoringbetrag erhöht sich pro Kalenderjahr um
0,04 % bis auf maximal 0,7 % der Netto-Einspeisevergütung. Im 5. Jahr wird dann
der Betrag von 30.000 Euro je Gemeinde erreicht sein. Unter Paragraph 2 des
Vertrages werden auch noch die weiteren Zeitabläufe geregelt. Die Zahlung erfolgt als Abschlag zum 1.7. eines jeden
Jahres zu gleichen Teilen auf die Konten der Gemeinden Neuharlingesiel und
Werdum in Höhe von 80 % der Zahlung des Vorjahres. Die Abrechnung erfolgt zum
1.3. des Folgejahres.
Der Sponsoringbetrag ist zu verwenden in den
Gemarkungen Altharlingesiel, Neuharlingersiel, Seriem und Werdum. Wenn die
Gemeinden einmal nicht mehr bestehen sollten, verbleibt es bei der örtlichen
Bereitstellung für die zuvor genannten Gemarkungen.
Mit der Zahlung an die Gemeinden ist es den
Windparkbetreibern daran gelegen, dass der Windpark nicht nur bei den
Gesellschaftern positive Effekte auslöst, sondern auch in der Bürgerschaft der
Gemeinden Neuharlingersiel und Werdum positiv wirkt, damit eine hohe Akzeptanz entsteht,
auch bei den Nicht-Gesellschaftern. Neben der hohen Akzeptanz in der
Bürgerschaft beabsichtigt die Gesellschaft eine soziale, kulturelle,
touristische und andere öffentliche Förderung.
Die Genehmigung der Sponsoring-Vertrages durch die Räte
der Gemeinden Neuharlingersiel und Werdum ging abschließend bei einer
Gegenstimme über die Bühne. Der Annahme
des Spenden-Betrages müssen die Räte jährlich zustimmen, genauso wie bei
anderen Spenden auch.
(mehr zum Bau des Windparks) (der Spoansoringvertrag)
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