Claudia in Spanien - erster Erlebnisbericht | |
Seit mehr als zwei Wochen ist es nun Wirklichkeit: Ich bin als Aupair im sonnigen Andalusien an der Costa del Sol, und lerne nicht nur Tag für Tag ein bisschen mehr die spanische Sprache, sondern auch den spanischen Alltag kennen. Die „reichen und schönen“ Eltern Marbellas und Umgebung machen es mir leicht mich wohl zu fühlen, denn Strandausflüge, Shopping und gutes Essen sind hier an der Tagesordnung. Allerdings löste der hier übliche Umgang mit Bürokratie bei mir den ersten fatalen Kulturschock aus. Zur Information: Um vom deutschen Staat weiterhin Kindergeld in Anspruch nehmen zu können, ist man verpflichtet im Ausland min. 10 Std. in der Woche eine Sprachschule zu besuchen. Hierbei hat man die Wahl zwischen einer privaten Schule (für etwa 220 Euro monatlich) oder einer staatlichen Schule (für etwa 70-150 Euro für 10 Monate). Die Entscheidung viel mir also leicht: ich werde eine staatliche Schule besuchen. Um dies und meine Stundenanzahl dem Heimatstaat mitteilen zu können, brauchte ich natürlich eine Schulbescheinigung. Doch diese zu bekommen gestaltete sich mehr als schwierig, da sich -- völlig überfordert - weder Sekretariat noch Lehrkraft in der Verantwortung sahen ebendiese auszustellen. Bei langen Diskussionen wurde mir auch mitgeteilt, dass es dieses Problem hier jedes Jahr gebe aber man ändere sein Arbeitsabläufe nicht, weil dann müsse man ja auch seine Arbeitszeiten ändern – und der Feierabend ist hier heilig! Nach einigen enttäuschenden Diskussionen habe ich diese Bescheinigung letztendlich doch noch bekommen. Aber eines ist mir jetzt klar: So langatmig die Bürokratie in Deutschland auch sein mag, so ist sie dort alltagserprobt und es ist für keinen ein Problem eine Schulbescheinigung auszustellen. Über die Bürokratie in Deutschland werde ich mich also in Zukunft nur noch selten beschweren. |
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Allerdings habe ich hier auch bereits die erste Gemeinsamkeit zu meinem Heimatort, Werdum, entdeckt, denn auch in Marbella fährt der „Rasende Kalle“ alias „coche cito“ voll besetzt mit Touristen durch die Straßen: …Aber so schön es im mollig-warmen Marbella auch ist, so fehlen mir meine Familie und Freunde doch sehr.
*Liebe Grüße an alle* |