Schmied Diedrich Dieker sagt Tschüß                                               30.12.2019


                                         Didi Dieker wird verabschiedet                        Foto: Klaus Händel
v.l.: Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck, Marcus MacGowan, Didi Dieker und Johann Pieper

Seit 1994 steht die ehemalige Schmiede von Erich Eden als "historische Schmiede" neben der Mühle auf der Werdumer Museumswiese. Und fast so lange werkelt der Schmied Diedrich Dieker in der voll funktionsfähigen alten Schmiedewerkstatt. Regelmäßig am Donnerstag Nachmittag zündete er das Feuer an und liess dann den Amboss mit seinem Hammer erklingen. "Das mache ich bis ich 80 werde und die Gesundheit es zuläßt." hatte er unlängst mal gegenüber Johann Pieper, dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsverein Werdum erklärt. Und als er am 15. Dezember das 80. Lebensjahr vollenden konnte, war auch klar, dass am 27. Dezember sein letzte "Einsatz" in der Werdumer Schmiede anstehen würde. Zusammen mit Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck nahm Johann Pieper dann auch eine würdige Verabschiedung des Schmiedekünstlers vor. In Anwesenheit von zahlreichen Schmiedefans liess er die Arbeit des junggebliebenen Rentners noch einmal Revue passieren und dankte ihm für sein langjährigers Engagement. "Du hast diese Schmiede über viele Jahre mit Leben erfüllt" lobte er Dieker, "und Du hast hier nicht nur dein Handwerk präsentiert sondern auch als "Entertainer" die Leute unterhalten und mit dafür gesorgt dass Werdum bei seinen vielen Besuchern positiv in Erinnerung bleibt"  so der HVV-Chef. Neben einem Werdum-Kalender überreichte er dem "Vorruheständler" eine Foto-Collage, die Didi Dieker so zeigen wie er leibt und lebt. Immer gut drauf und für alles und jedes eine lustige Geschichte parat. Er dankte Dieker auch für eine "geordnete Übergabe".


HVV-Vorsitzender Johann Pieper dankte dem passionierten Schmied an seinem letzten "Arbeitstag"

Bereits seit zwei Jahren geht Marcus MacGowan bei ihm in die "Lehre" und wird das "Schauschmieden" in der Werdumer Schmiede weiter führen.  Bestimmt wird ihm der Altmeister dabei hin und wieder über die Schulter gucken und auch unterstützen. "Nur die Verpflichtung möchte ich nicht mehr eingehen" so Dieker, der sich beim Heimat- und Verkehrsverein für die immer gute Zusammenarbeit bedankte und prompt noch eine Anekdote zum besten gab. Bei heißem Kinderpunsch und einer "Schmiedetorte" für alle ging für den wohl bekanntesten Schmied Ostfrieslands das letzte Schauschmieden in gemütlicher Runde zu Ende.


Eine "Schmiedetorte", vom Altmeister selbst angeschnitten, liess man sich schmecken


Daruf kann amn mit heißem Punsch erst mal einen trinken


Bürgermeister René Weiler-Rodenbäck dankte dem angehenden Rentner ebenfalls und übergab einen "Werdum-Gutschein"


Nachfolger Marcus MacGowan hatte extra zur Verabschiedung für eine musikalische Begleitung gesorgt. Gerhard Roßmüller aus Wiesmoor spielte in Schottenkluft mit seinem Dudelsack  auf.