Haarproben von Wollschweinen genommen                         17.12.2019


Nele Sindern und Kathrin Schachler "besorgen" sich die Haarproben

Der Haustierpark Werdum mit seinen seltenen und vom Aussterben bedrohten Haustierrassen ist nicht nur eine beliebte Einrichtung für Besucher sondern immer auch eine Fundgrube für wissenschaftliche Untersuchungen. So war in der letzten Woche Kathrin Schachler, Tierärztin beim Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, in Werdum und hat Haarproben von den beiden Wollschweinen "Ferdinand" und "Pinky" genommen.
Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, die genetische Ursachen von charakteristischen Merkmalen zu identifizieren, die bestimmte Schweinetypen ausmachen. Ein besonderer Fokus wird dabei auch die Ausbildung und Struktur von Borsten gelegt. Insbesondere die Dichte und Form der Borsten spielt eine entscheidende Rolle für die Robustheit eines Schweines und dessen Toleranz gegenüber Wetter- und Temperatureinflüssen. Ein lockiges Haarkleid, wie es zum Beispiel beim Mangalitza-Schwein aber auch in wenigen anderen Rassen zu finden ist, verstärkt diesen Schutzeffekt sogar noch mehr. Welche Gene und Mutationen für dieses Merkmal verantwortlich sind und welcher Erbgang diesem Merkmals zu Grunde liegt, ist bis jetzt unklar und soll im Rahmen dieser Studie aufgeklärt werden.
Für diese genetischen Untersuchungen werden  Haarwurzelproben von Mangalitza-Schweinen und auch möglichst vielen unterschiedlichen glatten Schweinerassen als Vergleich benötigt. Die Mitarbeiter sind dabei auf die Unterstützung der Schweinezüchter wie der Haustierpark angewiesen, die ihre Schweine zur Probenentnahme zur Verfügung stellen.
Mit der Studie soll zum Erhalt besonders selten gewordenen bzw. gefährdeten Schweinerassen beigetragen und auf deren charakteristische Merkmale aufmerksam gemacht werden. Durch das Aussterben seltener Nutztierrassen geht genetisches Material verloren, welches einen hohen Wert für die Tierzucht in der Zukunft haben kann.
Unsere Schweine haben gut "hergehalten" und das Entnehmen der Haarproben war auch dank kleiner Leckerlies kein Problem. Paralell hat Frau Schachler dann auch noch Haarproben von unseren Göttinger Minischweinen genommen. Diese sind ja glatt und eignen sich sehr als Vergleichsprobe. Die junge Tierärztin wird auch die anderen niedersächsischen Wollschweinzüchter aufsuchen und weitere Haarproben nehmen. Auf das Untersuchungsergebnis sind sicher viele gespannt.


"Ferdinand" und "Pinky" stellen sich gerne für dier Wissenschaft zur Verfügung


ein Griff und schon ist das nächste Büschel heraus gezogen


"Hier hast Du meine Haarprobe" scheint "Pinky" zu denken