Ehemaliger Bankleiter ging unter die Buch-Autoren               05.03.2018


Hinrich Lübbers hält die ostfriesische Familiengeschichte „400 Jahre Familie Lübbers: Victorbur-Rechtsupweg-Marcardsmoor“ von insgesamt 12 Generationen in Buchform lebendig

Der Autor Hinrich Lübbers hat vom 1. Okt. 1961 bis 30. Sept. 1964 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der damaligen Raiffeisenkasse Werdum durchlaufen. Danach war er noch als Angestellter bis 30. März 1965 in Werdum tätig. Später war er Bankleiter der fusionierten Raiffeisenbanken in Aurich. Kurz nach seiner Pensionierung ist er dann unter die Buch-Autoren gegangen. Es war ein langer Weg bis zur Umsetzung des Planes von Hinrich Lübbers.  Im Januar 2002 begann er den schon lange gehegten Plan in die Tat umzusetzen – die Erforschung der Geschichte seiner Familie. "Ich weiß", so der gebürtige Marcardsmoorer, "dass dies eigentlich viel zu spät geschah".

Zu spät deshalb, weil die meisten älteren Verwandten, die Kenntnisse über meine Vorfahren, deren Lebensgeschichten und deren Lebensumstände gehabt hätten, zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben waren.“
Nach Lübbers Wahrnehmung sprach man in der Familie wenig über die Vergangenheit. Überliefert war nur wenig. Dokumentiert wurde seinerzeit offensichtlich so gut wie nichts. Wegen dieser Lücke in der Familiengeschichte fiel es dem Autor anfangs schwer, einen Anfang zu finden bei der Erforschung seiner Herkunft und des Lebens der Vorfahren. Glücklicherweise hatte seine Mutter Frauke Lübbers geb. Camp im Jahre 1992 einiges über ihre eigene Lebensgeschichte aufgeschrieben.

Die aktiven Nachforschungen wurden dann mit einem Besuch bei Frieda Behrends in Moorhusen am 8. Januar 2002 gestartet. Sie war auf dem elterlichen Hof in
Rechtsupweg aufgewachsen. Hinrich Lübbers: "Beim ersten Gespräch sind mir einige Schlüssel zur Vergangenheit meiner Familie zugänglich geworden. Ich erfuhr zum Beispiel, wer der Vater und Großvater meines Großvaters waren, und dass das Grab meines Urgroßvaters, von dem ich bisher noch nicht einmal den Vornamen kannte, noch in Marienhafe existiert".
Die noch recht hilflose Suche von Hinrich Lübbers nach Erkenntnissen und nach Spuren der Vorfahren wandelte sich 2004 durch einen Kontakt zu Theodor Voß, der damals in Riepe wohnte und an dem Ortssippenbuch für die Kirchengemeinde Victobur arbeitete. Beim Studium der Aufzeichnungen konnte bald als gesichert festgestellt werden, das der ältere Vorfahr der Familie Lübbers, über den etwas schriftlich dokumentiert wurde, mit seiner Familie in der Kirchengemeinde Victobur gelebt hat.

Wichtige Erkenntnisse konnte Hinrich Lübbers später in Dokumenten des Staatsarchivs in Aurich und durch intensive Nachforschungen, die ihn über das Amtsgericht Norden, wieder über das Staatsarchiv in Aurich, das Geheime Staatsarchiv in Potsdam und wieder zurück zum Amtsgericht Norden führten. Dadurch konnten am Ende auch die Hintergründe von Erbstreitigkeiten eindeutig geklärt werden, die die Familie entzweite. Die Beziehungen wurden seinerzeit weitestgehend abgebrochen.
"Ein Protokoll über meine Forschung nach der Historie der Lübbers-Familie hatte ich 2005 nahezu vollständig hergestellt", so der Friedeburger und weiter "Meine Absicht, daraus ein lesbares Dokument, u. U. sogar mit alten Fotos bebildert, herzustellen, blieb leider unvollendet, weil ich mich seit dieser Zeit massiv mit der Entdeckung der Welt beschäftigt habe. Meine intensive Bereisung aller Herren Länder dieser Welt und der damit verbundene Zeitbedarf hält bis heute noch an." Eine entscheidende Wende nahm die weitere Bearbeitung der Unterlagen in 2008. Es meldete sich Carsten Brandes aus Berlin, der über seine Verwandschaft von der Familienforschung von Hinrich Lübbers gehört hatte.

Als Sproß der Lübbers-Familie war er an diesem Thema sehr interessiert. Nach umfagreichen, intensiven Vorbereitungen wurde bestehende Texte und Daten in eine lesbare Form gebracht und es entstand letztlich das Buch „400 Jahre Familie Lübbers aus Victorbur, Rechtsupweg, Marcardsmoor, erschienen im Verlag Anikkänbrö & Knetmelk, Berlin. Dabei wird die Geschichte der ostfriesischen Familien Lübbers aus Marcardsmoor dargestellt und das Leben von insgesamt zwölf Generationen beschrieben. Es startete mit dem ersten bekannten Stammvater Ippe Lübben, der seit etwa 1595 in Victorbur im Südbrookmerland lebte. Weitere begleitet Autor Hinrich Lübbers den Weg der Familie im Laufe der Jahrhunderte durch die Orte Victorbur, Rechtsupweg und Marcardsmoor.
Beeindruckend sind dabei die Schilderungen über die Beschäftigungen um die sich das harte Leben der Moorkolonisten dreht (Torfgewinnung, Entwässerung der Moore, Kanalbau). Generationen kämpfte die Familie Lübbers, um dem Moor selbst die kleinste Existenzgrundlage abzugewinnen. In den Moorkolonien sagte man „Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, und erst dem Dritten das Brot“.

Ein Erbstreit um den Hof der Familie in Rechtsupweg steht im Mittelpunkt des Familiengeschehens. Der Streit wurde letztendlich 1937 vor dem Reichserbhofgericht in Berlin entscheiden, nachdem er Anfang des 20. Jahrhunderts vor
mehreren Instanzen verhandelt wurde. Wie meist bei Erbstreitigkeiten, der Prozeß spaltete die Familie in den folgenden Jahrzehnten.
Hinrich Lübbers zeigt sich im Gespräch erfreut, das sich die lange Jahre andauernden Arbeiten nunmehr in Buchform niedergeschlagen haben. "Möge es für alle Familienmitglieder, die mit uns leben und die nach uns kommen, eine Grundlage sein, um ihre eigene Lebensgeschichte in den Kontex zur 400-jährigen Geschichte der Lübbers-Familien zu stellen", so der abschließende Wunsch von Autor Hinrich Lübbers.


Das Buch ist zu beziehen über das Internet bei Amazon oder auch direkt bei Hinrich Lübbers, Endelweg 19, 26446 Friedebrug (Tel.: 04465 / 94 22 10).