Martinilaufen in Werdum                                                                         13.11.2017


Mit selbstgebastelten Laternen ging es von Haus zu Haus

Jedes Jahr am 10. November ziehen kleine Kindergruppen mit bunten Laternen von Haus zu Haus, dabei singen sie laut sobald ihnen die Tür geöffnet wird. Diese Tradition nennt sich Martinisingen oder auch Martinilaufen und ist ein alter protestantischer Brauch, an dem der Geburtstag von Martin Luther gefeiert wird. Die früheren Laternen wurden aus einer Runkelrübe geschnitzt, während sie heute gerne selber aus buntem Papier gebastelt werden.  Für die farbenfrohen Laternen und das schöne Singen der Martinilieder erhalten die Kinder als Belohnung meist Süßigkeiten, Kuchen und Obst. Ein "erhellender" Brauch in der dunklen Winterzeit.

Nachdem der Wettergott den Kindern und Eltern im Vorjahr wohlgesonnen war, herrschte am vergangenen Freitag sehr unbeständiges Wetter. Es war feucht, windig und immer wieder zogen Schauer übers Land und das bei 5 Grad Celsius! Das tat dem alten Brauch jedoch kaum Abbruch. Ob als Einzelsänger, zu zweit oder auch in Gruppen, es waren allerlei Kids, oft in Begleitung von Eltern oder Elternteilen, in Werdum unterwegs. Der alte Brauch lebt in unserem Dorf!

Nachstehend bringen wir den Text von zwei sehr oft gesungenen Liedern (auch zur Erinnerung für die etwas älteren...):

Martin Luther war ein Christ

Martinus Luther war ein Christ, ein glaubensstarker Mann.
Weil heute sein Geburtstag ist, zünd´ ich mein Lichtlein an.

Und sing ein Lied nach altem Brauch aus voller Brust heraus.
So singend zog Martinus auch als Kind von Haus zu Haus.

Und als geworden er ein Mann, war er ein helles Licht.
Dies deutet auch mein Lichtlein an, wenn es die Nacht durchbricht.

Laterne, Laterne

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne,
brenne auf mein Licht,
brenne auf mein Licht,
aber nur meine liebe Laterne nicht.