Seniorenbeiräte auf den Spuren von Sebastian Kneipp                06.06.2016


Die Teilnehmer der Veranstaltung im Kräutergarten im Haustierpark

Der Seniorenbeirat in der Samtgemeinde Esens mit seinem Vorsitzenden Wilfried Fell aus Werdum hatte zum jährlichen Erfahrungsaustausch in den Luftkurort eingeladen und damit eine gute Wahl getroffen.  Begleitet von sehr gutem Wetter - da tat ein Regenschauer in der Mittagspause keinen Abbruch - wurde die Zusammenkunft im und beim „Haus des Gastes“ ein harmonisches Miteinander. Ein herzliches Willkommen sprachen Vorsitzender Wilfried Fell und der stellvertretende Bürgermeister Karl-Heinz-Ockenga aus. Ockenga war eingesprungen für den erkrankten Samtgemeinde-Bürgermeister Harald Hinrichs und den ortsabwesenden Werdumer Bürgermeister Friedhelm Hass.

Zu Beginn wurde nicht der obligatorische Ostfriesen-Tee gereicht, im „Haus des Gastes“ gab es fünf verschiedene Kräutergetränke im Angebot, wie zum Beispiel eine Mischung aus Holunder, Fenchel und Pfefferminze oder auch Zitrone, Fenchel und Salbei. Das besondere dabei: alle Kräuter für die Vorbereitung  stammten aus dem Kräutergarten im Haustierpark, der „nebenbei“ noch besichtigt wurde. Die Idee dazu kam von Xenia Behrends,  Vorsitzende des Kneippvereins Esens und Umgebung. Sie brachte den Mitgliedern der Seniorenbeiräte anschließend auch die Kneipp-Botschaft näher.  Dabei liegen die Schwerpunkte auf den Themen Kräuter, Wasser, Bewegung, Ernährung, Balance und Luft. Dazu werden im Luftkurort die entsprechenden Möglichkeiten geboten. Auf dem Fitness-Parcours konnte demonstriert werden, dass ein Teil der Geräte sogar von Rollstuhlfahrern zur Körperertüchtigung genutzt werden können. Angegliedert an den Parcours wurde aktuell  ein Barfußpfad aus verschiedenen Materialien. Er wurde im Zusammenhang mit der kürzlich durchgeführten Gesundheitswoche eingeweiht.

Weiter ging die Führung der Kneippvereins-Vorsitzenden  zum Armbad, dass auch im Bereich des Haustierpark angesiedelt ist. Xenia Behrends: „Das ist die Kaffeetasse des Kneippianers“.  Erstaunt waren die Mitglieder der Seniorenbeiräte über die Vielfalt im Kräutergarten. Sie konnten die verschiedenen Kräuter kosten und waren überrascht, wie schmackhaft sie sind. Das Hightlight des Rundgangs war letztlich die Besichtigung der Kneipphalle. Ein Teil der Besucher nutzte sogleich einige Angebote dieses an der gesamten Nordseeküste einzigartigen Bauwerks. Es bietet dem Besucher ein besonderes Ambiente mit ausgleichender  Hintergrundmusik und einem leise plätschernden Wasserfall. Wassertreten war angesagt, Beingüsse wurden verabreicht, Armbäder und Fußroller  konnten getestet werden.

Nach dem Mittagessen im „Haus des Gastes“ stand der Gedankenaustausch der verschiedenen Seniorenbeiräte im Mittelpunkt. Nach Dankesworten an Xenia Behrends für ihre Führung und die Erläuterungen rund um das Thema „Kneipp“., sprach  Wilfried Fell, Vorsitzender des Seniorenrates der Samtgemeinde Esens, einleitende Worte. Fell: „Im September stehen wieder Kommunalwahlen an. Danach werden die Seniorenräte neu bestückt werden. Es  wäre gut, wenn sich wieder eine ausreichende Anzahl an Kandidaten zur Verfügung stellen würde“. Er berichtete weiter von einem guten Draht ins Rathaus und diversen Veranstaltungen. In diesem Jahr sind  Vorträge geplant, unter anderem zum Thema „Der alternde Mensch“. Weiter ist ein „Gesundheitstag“ geplant und in der Stadt Esens soll geprüft werden, in wie weit  Straßen, Plätze usw. Behindertengerecht angelegt sind.

Für den Seniorenbeirat Wilhelmshaven berichtete Beisitzer Günter Hinrichs: „In unserer Stadt sind wir etwas „anders“ aufgestellt. Wilhelmshaven verfügt über insgesamt 102 Selbsthilfegruppen. Wir kümmern uns vom Seniorenbeirat  mehr um die aktuelle Probleme (Toilettenanlagen, Straßen, Bürgersteige, Banken als Sitzgelegenheit u.a.m.) und legen den Finger in auftretende „Wunden“. Ein besonderes Problem stellen nach seinen Ausführungen, die Schließung von Bankfilialen dar. Hinrichs: „Für die Senioren wird es immer schwieriger ihre Bank zu erreichen.“ Renate Huckfeld, Vorsitzende vom Seniorenbeirat aus Jever, konnte von vielen Aktivitäten berichten: „Wir können unseren Senioren ein reichhaltiges Angebot unterbreiten, diverse Themen wurden angegangen“. Entsprechende Berichte sind auf der Homepage des Seniorenbeirats nachzulesen. Der Beirat vertritt die Interessen von rund 4000 Einwohnern über 60 Jahre in der Stadt. Erfreut zeigt sich die Vorsitzende über die neue Begegnungsstätte in Jever, das „Grachtenhaus“. Renate Huckfeld weiter: „Die Seniorenbeiräte haben Besetzungsprobleme, es wäre gut, wenn sich nach der Kommunalwahlen im Herbst, wieder Bürgerinnen und Bürger für eine Kandidatur zur Verfügung stellen würden“. Der Seniorenbeirats-Vorsitzende Lothar Sobotta aus Wittmund: „Nach innerstädtischen Problemen haben wir uns wieder gefunden. In Wittmund werden die Vereine zusammengerufen, um aus dem Kreis der Mitglieder  die Seniorenbeirat zu bilden“. Es werden Ausstellungen organisiert und Ausflüge durchgeführt. Nach Sobottas Ausführungen ist für den Herbst eine Veranstaltung unter dem Thema: „Sucht im Alter“ geplant. Vor großen Problemen stehen die verbliebenen Mitglieder des Seniorenbeirats in Bockhorn. Der kommissarische Vorsitzende Walter Daxl: „Durch den Ausfall von zwei Mitgliedern droht die Auflösung. Kürzlich konnte jedoch eine ehemalige Leiterin eines Altersheims zur Mitarbeit gewonnen werden, so dass der Seniorenbeirat nach der Wahl im Herbst hoffentlich wieder gestärkt werden kann“. Kritisch setzte sich Daxl mit der Renten-Besteuerung auseinander, die viele Senioren vor Probleme stelle. Den Politikern stellte der Vorsitzende keine guten Noten aus: „Gemeldete  Probleme werden spät oder überhaupt nicht angegangen, sie kommen oftmals nicht in die „Puschen“ und teilweise werden Einladungen“ ignoriert, führte Daxl aus.

Nach einer gemütlichen Tee-, Kaffee- und Kuchentafel im„Haus des Gastes“ bildete eine Rundfahrt mit dem „Rasenden Kalle“ durch den Luftkurort einen interessanten Abschluss. Lokführer Karl-Heinz Ockenga legte einige Halts ein und brachten die Seniorenbeiräten Werdum näher. Renate Huckfeld vom Seniorenbeirat Jever: „Die Werdumer waren nette Gastgeber. Der Ort ist sehr gepflegt  und an allen Ecken blüht es. Da kommen wir gerne einmal wieder.“


Bewegung an den Geräten des Fitness-Parcours



Das Armbad - die Kaffeetasse des Kneippianers wurde im Haustierpark ausprobiert.


Besuch des Kräutergartens im Haustierpark




Für das leibliche Wohl wurde im Haus des Gastes gesorgt.


Zum Abschluss gab es eine Rundfahrt mit dem "Rasenden Kalle" quer durch den Luftkurort Werdum.