In 2012 hatte der Zweigverein Werdum-Neuharlingersiel
30 Mitglieder des aufgelösten Zweigvereins Harlingermarsch/Carolinensiel
aufgenommen. Der Beschluss hat sich als absolut richtig erwiesen, es ist ein
harmonisches Miteinander. Somit war es eine logische Folge, das nunmehr der
alljährliche Sommertreff des Vereins im Gebiet des ehemaligen Zweigvereins
stattfand und zwar in Carolinengroden West.
Gastgeber war die Familie Gerold Ehnts, die ihr
Hofgelände in diesem Jahr zur Verfügung gestellt hatten. Gerold Ehnts war in
2013 zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden des Zweigvereins gewählt
worden, der nunmehr unter der Bezeichnung „Zweigverein Werdum-Neuharlingersiel-Carolinensiel“
firmiert. Aktuell gehören dem Verein insgesamt 113 Mitglieder an, davon 38
aktive und 61 passive Landwirte,
sowie 14 Fördermitglieder.
Bei angenehmen Temperaturen begrüßte der
stellvertretende Vorsitzende Gerhard Janssen knapp vierzig Teilnehmer, eine
Anzahl, die leicht zu wünschen übrig ließ. Mit von der Partie waren Holger
Weers von der Raiffeisen-Agrarvis Ems-Jade GmbH, Esens, und Werner Hollmann von
der Landmaschinen-Firma Claassen, Funnix. Krankheitshalber fehlte der
Kreislandvolkvorsitzende, Manfred Tannen aus Westbense. Seine Besorgnis über
die gegenwärtige Krisenstimmung in der Landwirtschaft hat er aktuell im Harlinger am 4. Juli zum Ausdruck
gebracht.
Gastgeber Gerold Ehnts, der den Hof vom Vater in 2006
übernommen und weitergeführt hat, stellte den interessierten Besuchern seinen
Betrieb vor. Ehnts: „Wir bewirtschaften 55 ha Eigen- und 12 ha Pachtflächen.
Die Nutzung teilt sich zu rund einem
Drittel auf in Weizen-, Gerste- und Kartoffelbau. Ursprünglich handelte es sich
um einen Milchviehbetrieb, der jedoch bereits vom Großvater aufgegeben wurde“.
Damit die Aufgaben gemeistert werden können, beschäftigt der Landwirt eine
Vollzeitkraft. Außerdem werden die Ehefrau und auch die Kinder im Alter von
sieben, 14, 17 und 18 Jahren altersgerecht in den Arbeitsprozess einbezogen.
Gerold Ehnts: „Belastungen in Spitzenzeiten, wie zum Beispiel bei der Ernte,
werden durch Aushilfen abgefedert.“
Ein weiteres Standbein des landwirtschaftlichen
Betriebes bildet die Schweinehaltung. In einem geschlossenem System werden rund
200 Sauen gehalten, d.h. die Schweine bleiben von der Geburt bis zum Ende der
Mast auf dem eigenen Betrieb. Die Fütterung erfolgt überwiegend mit
betriebseigenen Getreide, außerdem wird von Nachbarn zugekauft. Der Bedarf an
Raps- und Sojaschrot wird bei einer Futtermittel-Firma gedeckt.
Sehr zufrieden zeigte sich Gerold Ehnts mit der Enercon-Windkraftanlage
vom Typ E-40: „Sie läuft zur vollen
Zufriedenheit seit 1996. Einmal wurden die Flügel ausgewechselt, dieser Vorgang
steht demnächst noch einmal an“.
Holger Weers von der Raiffeisen-Agrarvis Ems-Jade ausEsens verschaffte den Teilnehmern beim Sommertreff einen Überblick über die
Entwicklung an den Getreidemärkten, untermauert durch entsprechende Schautafeln
und ging dabei auf die Produktionsmengen und –Flächen in den verschiedenen
Erzeugerländern ein.
Weers: „Die aktuelle Preisentwicklung zeigt nach oben,
jedoch sind die Lagervorräte bei den Produzenten und dem Handel weitgehend
geräumt.“ Auf die Frage eines aktiven Landwirts, wie sich die Preise nach der
bevorstehenden Ernte entwickeln würden antwortete Weers: „Dazu lässt sich noch
keine Aussage treffen, es bestehen jedoch gute Aussichten“..
Der gemütliche Teil beschloss die Veranstaltung. Es
wurde gegrillt und ein Fass Bier stand auch zur Verfügung. Die Grillwurst wurde
durch Werner Hollmann von der Landmaschinen-Firma Schröder in Lastrup
gespendet, das Bier vom Futtermittel-Handelsvertreter Fritz Wempe aus Garrel.
Bei angenehmen
Abendtemperaturen mit einem herrlichen Sonnenuntergang wurde noch lange in
familiärer Atmosphäre geplaudert, so das die Probleme des Alltags für einige
Zeit in den Hintergrund traten.
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