Am Sonntag, 16. November, wurde mit einem
Gottesdienst in der St.-Nicolai Kirche in Werdum wiederum der Toten von Krieg
und Gewaltherrschaft gedacht. Anschließend legten die Gemeinde, Vereine und
Institutionen ihre Kränze an den Denkmälern nieder.
Die Predigt hielt Lektorin Herta Daniels. Sie stellte die Erinnerungen eines
Sohnes an seinen Vater in den Mittelpunkt ihrer Predigt: „Der Vater war 1914
geboren und vom ersten bis zum letzten Tag im Krieg – nur wenige seines
Jahresgangs haben den Krieg überlebt. Er sprach mit den Kindern nie über seine
Kriegserlebnisse. Im Nachlass des Vaters fand sich ein sorgfältig gestaltetes
Fotoalbum. Er hatte im Krieg fotografiert und gezeichnet und so seine Eindrücke, Erlebnisse und Sehnsüchte
für die Nachwelt erhalten Auf einer Zeichnung vom Heiligabend hatte der Vater
sich selbst gezeichnet. Er schläft und über seinem Kopf erscheint sein Traum
„Weihnachten zuhause“ - in seinem Traum war Frieden.
Herta Daniels schloss: „Heute ist die Welt nicht
friedlicher geworden. Es ist wichtig, unseren Gefallenen und denen, die an den
Kriegsleiden verstorben sind, zu gedenken. Mögen alle Toten der Weltkriege und
die Opfer von Gewalt, Krieg, Hass und Terror der ganzen Welt, in unserer
himmlischen Heimat in Frieden ruhn“.
Nach dem Gottesdienst trafen sich die Kirchenbesucher
und die angetretenen Vereine und Institutionen bei den Denkmälern. Der
Posaunenchor „St. Magnus“ aus Esens, unter der Leitung von Diedrich Dieker,
begleitete die Veranstaltung und gab dem Ganzen auch in diesem Jahr einen
würdigen Rahmen.
Der stellvertretende Bürgermeister von Werdum, Karl-Heinz Ockenga, hielt in Vertretung des erkrankten Werdumer
Bürgermeisters Friedhelm Hass die Gedenkansprache. Ockenga in seinen
Ausführungen: „Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder
menschenwürdigen Existenz. Fast selbstverständlich, sollte man meinen“ und
weiter „Wenn wir heute unseren Blick über den Globus schweifen lassen, sehen
wir immer noch Terror, Krieg und
Blutvergießen“. Der stellvertretende Bürgermeister appellierte: „Lassen Sie uns
gemeinsam daran arbeiten, dass dem Bösen in unserer Welt stets genügend Gutes
entgegen steht, denn der Frieden ist machbar -
wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt“.
Musikalisch beendet wurde die Veranstaltung vom
Posaunenchor „St.-Magnus“ mit dem Lied
vom guten Kameraden und der feierlich intonierten Nationalhymne.
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