Tee oder Kaffee? In Ostfriesland ist das keine Frage.
Deutschland ist traditionell ein Volk der Kaffeetrinker – wie Frankreich,
Österreich oder Italien – mit einer Ausnahme: Ostfriesland. Aus diesem Grund steht zu Beginn jeder Gästebegrüßung
im „Haus des Gastes“ auch die Tee-Zeremonie im Vordergrund.
Nachdem Hielta Saathoff aus den Diensten des Heimat-
und Verkehrsvereins für die Gästebegrüßung ausgeschieden war, trat Pächterin
Monika Antons an ihre Stelle. So auch am Dienstag, 12. August. Sie führte zu
Beginn in die Kunst, Tee zu trinken ein. Dabei erklärte Monika Antons auch das Zubehör
(Teegeschirr), angefangen von der Teekanne („Treckpott“), Tasse, Spülschale,
Löffel und Sahnelöffel oder auch die
früher benutzten „Kluntje-Knieper“, mit dem große Kluntjestücke zerteilt wurden
und das Teesieb.
Der Ostfriesentee ist eine ganz spezielle Teemischung,
die aus bis zu zehn Schwarzteesorten bestehen kann. Die korrekte Bezeichnung
des Ostfriesentees heißt „echte ostfriesische Mischung“ und ist markenrechtlich
geschützt. Die Teesorten kommen vor allem aus Assam.
Dann ging es ans „Eingemachte“, Kandis („Kluntje“) wurde in die Tassen gelegt
und der Tee eingeschenkt. Ein Knistern war zu hören – der Tee hatte die
richtige Temperatur. Vorsichtig wurde die Sahne mit dem Sahnelöffel hinzu
gegeben, immer vorsichtig am Rand der Tasse entlang. Dadurch entstand eine
Sahnewolke – 'n Wulkje (Wolke). Monika Antons: „Jetzt nicht umrühren, der
Löffel dient nur als „Signal“, man stellt ihn in die Tasse, wenn der Bedarf an
Tee gedeckt ist“.
Die Gäste ließen sich Tee und Gebäck nach der
Einführung in die ostfriesische Teekultur gut schmecken und lauschten den
weiteren Erklärungen von Monika Antons, insbesondere zu „ihrem“ Urlaubsort
Werdum.
Die Gästebegrüßung unter dem Titel "Willkommen in Werdum" findet jeden Dienstag um 10.00 Uhr im "Haus des Gastes" statt.
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