90 Jahre Strom in Werdum                                                                                                18.12.12

 
Oberirdische Leitungen waren bis vor 30 Jahren noch überall zu sehen. Seitdem sind sie nach und nach durch Erdkabel ersetzt worden.


Es gab eine Zeit ohne Stromversorgung! Heute völlig unvorstellbar. Kein Handy, kein Computer, keine elektrische Waschmaschine, kein Föhn, kein elektrisches Licht, usw.
Und die Errungenschaft gibt es erst seit 90 Jahren. Die Menschheit musste also Jahrtausende ohne Strom auskommen - wie haben diese Menschen nur gelebt?
Es ging auch!!
Wir bringen diesen Bericht bereits heute, weil am Jubiläumstag ja Weltuntergang sein soll !!!!!

Am 21. Dezember 1922 kam der Strom nach Werdum, vor nunmehr 90 Jahren. Dies war unter den damaligen Inflationsverhältnissen eine beachtliche Leistung auf der Grundlage einer neu gebildeten Elektrizitätsgenossenschaft für Werdum und Umgebung. Laut dem Buch „Werdum – aus der Geschichte eines Marschendorfes“ von Günter Peperkorn sorgte die am 30. November 1921 ins Genossenschaftsregister eingetragene Vereinigung  für die Errichtung von 12 km Freileitung von Erichswarfen über Anderwarfen, Nordwerdum bis Werdumeraltendeich. Der Strom wurde vom Verband der Elektrizitätsgenossenschaften des Harlingerlandes in Esens bezogen und in Erichswarfen in das kleine Netz eingespeist. 1934 wurde die Genossenschaft von der Stromversorgungs-AG Oldenburg übernommen und am 9. Oktober 1034 aus dem Genossenschaftsregister gelöscht.
Auf Grund des 50-jährigen Jubiläums fand in 1972 eine Jubiläumsfeier im damaligen Gasthof Fokken statt. Zur Feier hatte sich eine Anzahl Einwohner zu einem Klönabend versammelt. Dabei wurden manche Erinnerungen an vergangene Zeiten aufgefrischt.
  Glückwünsche wurden an eine in Bad  Kreuznach verheiratete Werdumerin gesandt. Sie hatte an dem Tage, als das Dorf vor damals 50 Jahren elektrifiziert wurde, das Licht der Welt erblickt.  
Nach Aussage des in Werdum lebenden Bruders Wilhelm Janssen, Kapelle, ist die ehemalige Werdumerin kürzlich verstorben.