Heute,
am 15. Dezember geht eine lange Ära in Werdum zu Ende, die Bäckerei Folkers schließt
ihre Pforten. Damit ist das Bäckerei-Sterben auch im Luftkurort angekommen,
nachdem dieser Prozess in deutschen Landen bereits seit Jahr zu beobachten ist.
Christian
Folkers führt die Bäckerei zusammen mit seiner Ehefrau Kerstin in der 5.
Generation, jetzt ist endgültig Schluss. Nachdem die Filiale in
Neuharlingersiel, die 2004 eröffnet wurde, in 2012 nach acht Jahren geschlossen
wurde, betrifft es jetzt das Stammhaus in Werdum und die „Brötchen“-Touren.
Christian Folkers spricht in diesem Zusammenhang vom „Postboten-System“ – Anlieferung
von Haus zu Haus.
„Nach
reiflicher Überlegung haben wir uns zu
diesem Schritt der Betriebsaufgabe entschlossen“, wie Christian Folkers im
Gespräch klarstellte und weiter „Wir haben auf der einen Seite keinen
Nachfolger und auf der anderen Seite sprechen die betriebswirtschaftlichen
Zahlen eine deutliche Sprache“. Eine
Vergrößerung sei nicht machbar, vielleicht auch nicht sinnvoll, dabei war der
fehlende Nachfolger sicherlich der Haupt-Beweggrund, der zur Schließung führt.
Nach entsprechender externer Beratung habe es für die Familie mit den drei
Kindern für die weitere Zukunft geheißen: „Jetzt oder nie!“
Die
Planungen für die Zeit nach der Bäckertätigkeit laufen auf vollen Touren. Für
den Betriebsinhaber ist die Zukunft z. Z. noch ungeklärt, es laufen diverse
Gespräche bzw. Verhandlungen. Klarheit herrscht dagegen bei Ehefrau Kerstin. Sie
wird wieder in ihrem ehemals erlernten Beruf „Krankenschwester“ aktiv werden.
Der
Gebäudebestand soll verkauft werden, auch hier laufen Gespräche, so dass eine abschließende Aussage noch nicht
getroffen werden kann. Christian Folkers: „Nach einem Verkauf werden wir ein
neues Domizil suchen, wahrscheinlich im
„Dunstkreis“ von Esens“.
Ihren
Anfang nahm die Bäckerei Folkers wohl in den 20er-Jahren des letzten
Jahrhunderts. Mit Pferd und Wagen wurden die Backwaren ausgefahren. Im Zuge der
Entwicklung erfolgte der Umstieg auf motorisierte Lieferwagen. Kunden in den Orten
Hartward, Ostbense, Neuharlingersiel, Werdumeraltendeich und Altharlingersiel
wurden angefahren. In 2006 endete diese Frei-Haus-Belieferung.
Mit
der stärkeren Entwicklung des Fremdenverkehrs an der Nordseeküste wurde ab 1971
der Brötchen-Liefer-Service aufgenommen, der bis zuletzt durchgeführt wurde.
Dabei erfolgte die Belieferung der Brötchen bis weit ins Jeverland (z. B. bis
Förrien/Minsen), eine Dienstleistung die zukünftig sicherlich vermisst
wird.
Für
die Einheimischen, aber auch die Feriengäste in Werdum tut sich zukünftig
sicherlich eine Lücke auf. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form der Gebäudebestand
in Zukunft genutzt wird. Das WERDUMER BLATT wird zu gegebener Zeit darüber berichten.
Für
die weitere Zukunft wünschen wir den Eheleuten Kerstin und Christian Folkers, sowie
ihren drei Kindern Frauke, Johanna und Niklas alles Gute!
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