Rixte Buldt im Einsatz
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Rixte Buldt, Eigentümerin des Hofes und der
Reitanlage Boisenhausen, erhielt vor wenigen Tagen ihre Zulassung als Trainerin A für
Westernreiten – die höchstmögliche
Trainerstufe. Mit gleicher Qualifikation gibt es im Bezirk
„Niedersachsen/Bremen“ nur 5, in Ostfriesland keinen Ausbilder.
Seit sie und ihr Mann Nilz Buldt zusammen vor 10 Jahren
den elterlichen Hof von Else und Jürgen
Saathof übernahmen, rundet sich hiermit ein langjähriger Ausbildungsweg ab. Als
Pferdewirtschaftsmeisterin und „Übungsleiterin
im Rehabilitationssport Reiten“, wie sie selber sagt, „ist
jetzt endlich das Handwerkszeug
fertig, um in den kommenden Jahren konzentriert darauf weiter
aufzubauen“.
Schon
mit 14 Jahren hatte sich Rixte Saathoff dem Westernreiten verschrieben und eine
Gruppe Gleichgesinnter mit dem niederländischen Trainer Fred van Diepen um sich gesammelt, den Vorfahren des
Reitvereins „Pferdefreunde Werdum in
Boisenhausen „ Ihr Zukunftswunsch wurde greifbarer, als ihre Eltern neben dem Milchviehbetrieb einen kleinen
Reitplatz für Gäste aus Werdum so erfolgreich anboten, dass sie letztendlich
den ganzen Hof Boisenhausen zur Reitanlage umstrukturierten.
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Abseits
der Straße Buttforde – Werdum, im „Nirgendwo“, der plattesten Marschlandschaft
und lange Zeit nicht ausgeschildert, liegen die Wurzeln eines der
erfolgreichsten und größten Reitvereine im Weser-Ems- Raum, dessen Mitgliederzahl über lange Jahre nur
durch die Hallenkapazität begrenzt werden musste.
Der Familienbetrieb ruht heute auf mehreren
festen Säulen. Im privaten Ausbildungsbetrieb teilt sich Familie Buldt das Reit- und Hofmanagement von
15 Schulpferden aus einem Herdenbestand
von 30 Tieren und 20 Boxen zum Vermieten. In der Zucht sorgt der eingetragene Quarterhengst Jazz N
Olena für Nachwuchs. Freie Hallenstunden
werden von Frau Buldt für eigene
Lehrgänge und Unterrichte zunehmend
mehr genutzt, wobei Frau Buldt besonders den Reitunterricht für
Schüler in Rahmen von Schularbeitsgemeinschaften unterstützt, um Schulkindern den Zugang zum Reiten überhaupt noch möglich zu machen.
Für
die jetzt erworbene Qualifikation als Trainerin A und den damit erweiterten Angebotsmöglichkeiten reicht aber die
freie Kapazität in der eigenen Halle nicht mehr aus. Daher
werden sinnvollerweise auswärtige Kurse
künftig nahe bei den Ausbildungsgruppen
vorgesehen.
Das
weitere Standbein bildet der Reitverein „Pferdefreunde Werdum in Boisenhausen
e.V.“, die Reitanlage war von Anfang an
Heimat des Vereins und wird nach
Bedarf angemietet.
Mit
ihrem Schwerpunkt beim „qualifizierten Freizeitreiten“ hatten die
„Pferdefreunde“ bei ihrer Gründung 1997 eine echte Marktlücke
aufgetan, die sich abseits der
Turnierszenen einer fundierten Aus- und Weiterbildung von Freizeitreitern und deren Pferden widmet. Als Ergebnis nehmen dann eben doch Vereinsmitglieder
äußerst erfolgreich an Turnieren bis hin
zu deutschen Meisterschaften teil.
Andere
Reitvereine erkannten später, dass sich auf diesem Wege eine fast
vorsätzlich vernachlässigte große
Reitergruppe ansprechen lässt, die ihren Sport nur zum eigenen Vergnügen
betreiben will und dafür
qualifizierte Unterstützung und eine mitgliederorientierte Förderung sucht.
Sämtliche
Dachverbände haben ihr Blickfeld zu
lange nur auf den Turniersport verengt,
weil mit den sogenannten „Freizeitreitern“ eben keine Blumentöpfe“
zu gewinnen waren“.
Mit
„Schnupperkursen“ im Winter lockten die „Pferdefreunde“ über Jahre
fahrsportinteressierte Neulinge und Wiedereinsteiger an. 24 Fahrscheininhaber
und viele private Gespanne zählen inzwischen zur „Kutschergruppe“; dazu
stoßen Dauergästen von weither.
Seit
der Gründung sehen die Vereinsmitglieder in den
2-3-tägigen Wanderritten und
später auch den Kutschtouren die Ausbildungshöhepunkte eines Jahres.
Dieser
bisher gelungene Weg des Vereins in Boisenhausen findet auch 2013 seine Anerkennung durch den „Pferdesportverband Weser-Ems“ in
der wiederholten Ausrichtung seines
jährlichen „Breitensporttages/Reiten“.
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