Sommerfest des Zweigvereins; erstmals mit Carolinesieler                              07.08.12

"Zur Vorbereitung des diesjährigen Sommertreffs des Landw. Zweigvereins Werdum-Neuharlingersiel auf dem Hof der Familie Ommen in Gr.-Charlotten-Groden trafen sich zur Besprechung (von links). Eheleute Rena und Enno Ommen, Kreis-Landvolk-Vorsitzender  Manfred Tannen und der Vors. des Zweigvereins Werdum-Neuharlingersiel, Georg Janssen

Nach der Auflösung des Zweigvereins Harlingermarsch/Carolinensiel traten rund dreißig Landwirte dem Werdumer Zweigverein bei. Vorsitzender Georg Janssen bei seiner Begrüßung: „Die Integration ist erfolgreich verlaufen. Es wird keine Kirchturm-Politik betrieben. Landwirtschaftliche Interessen können nur gemeinsam und in einer gewissen Größe vertreten werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen“.
Auf dem Hof der Eheleute Enno und Rena Ommen in Groß-Charlottengroden hieß  Georg Janssen rund sechzig Personen, unter ihnen den Kreislandvolk-Vorsitzenden Manfred Tannen, Westbense, und Gerhard Schröder, Geschäftsführer von Raiffeisen-AGRARVIS, Esens.  Eheleute Ommen hatten in diesem Jahr ihr Hofgelände für das jährliche Sommerfest zur Verfügung gestellt.
Auf dem Betrieb in Groß-Charlotten-Groden werden rund 150 Hektar Ackerflächen bewirtschaftet und zwar unter anderem 15 ha Kartoffel-, 80 ha Weizen-, 30 ha Gerste-, sowie 15 ha Raps-Anbau. Das Getreide wird auf dem Hof zu Schweinefutter verarbeitet und damit für die eigene Schweinemast veredelt. Die Sauen-Haltung auf dem Hof Ommen wurde beendet. Bedingt durch verschärfte Bedingungen,  tragen sich die erforderlichen hohen Umbaukosten nicht und das eingesetzte Kapital bringt nicht die erforderliche Verzinsung. Betriebsinhaber Enno Ommen hat sich daher in Absprache mit seinem 22-jährigen Sohn Sönke zur Beendigung der Sauen-Haltung entschlossen.
Weitere wirtschaftliche Standbeine der Familie Ommen sind die Windkraft und insbesondere auch die Vermietung von diversen Ferienwohnungen. Auf dem Gebiet der Vermietung ist Ehefrau Rena aktiv. Dabei finden die An- und Abreisen der Gäste nicht am Wochenende statt, sondern täglich. Damit verteilt sich die Arbeit mit den Endreinigungen und die Vermieterin Rena Ommen hat eher einmal Zeit, einen Klönschnack mit den Gästen zu halten.
Auf die Probleme, die die „Hohe Politik“ den Landwirten oftmals beschert, hatte auch Kreislandvolk-Vorsitzender Manfred Tannen aufmerksam gemacht. Tannen: „Die neue Schweineverordnung ist noch nicht auf den Weg gebracht, da wird bereits eine neue Verordnung diskutiert“.
Manfred Tannen hatte eingangs den Zusammenschluss der Carolinensieler Landwirte mit dem  Zweigverein Werdum-Neuharlingersiel lobend herausgestellt.  Weiter ging er ein auf die Arbeit des Landvolks. Tannen: „Ohne die Unterstützung der aktiven Landwirte ist nur schwer etwas zu erreichen für mich bzw. das Landvolk“ und weiter: „Wenn ich das Gefühl habe, dass die Landwirte hinter mir stehen, geht alles viel leichter“ und weiter: „Fachwissen wird gebraucht, es kann nicht alles aus dem Sessel heraus entschieden werden“.
Gerhard Schröder, Raiffeisen-AGRARVIS Esens, berichtete über die Situation auf dem Getreidemarkt. Schröder: „Das gegenwärtige hohe Preisniveau steht in direkter Verbindung mit der großen Dürre in den USA, die nicht voraussehbar war. Doch die Landwirte, die vor zwei bis drei Monaten verkauft haben, haben auch richtig gehandelt“.  Gerhard Schröder weiter: „Zur gesamten Prozedur ist zu sagen, das sich jeder einzelne Landwirt nicht nur  mit seinem Hof  im beschäftigen muss, sondern auch mit den Entwicklungen in Deutschland, Europa, ja in der ganzen Welt“.   Immer stärker wirken sich Dürren, Überschwemmungen und Brände auf die Rohstoffpreise aus (Getreide, Ölfrüchte, Diesel und Heizöl). Das Fazit daraus lautet: der Landwirt muss die Märkte beobachten und entsprechend agieren.
Der gemütliche Teil kam während des Sommertreffs nicht zu kurz. Es wurde gegrillt und ein Fass Bier stand auch zur Verfügung. Die Grillwurst hatte Geschäftsführer Uwe Bauer von der Raiffeisen-Technik Nordwest, Jever, gespendet, das Bier Gerhard Schröder von der Raiffeisen-AGRARVIS, Esens.
Der  Vorsitzende des Zweigvereins Werdum-Neuhrlingersiel, Georg Janssen aus Seriem, sprach der Familie Ommen abschließend seinen Dank für die Bereitstellung des Hofgeländes und das persönliche Engagement aus. Georg Janssen: „Die Familie leistet hervorragende Arbeit, mit einer 40-Stunden-Woche ist es nicht getan. Ich wünsche ihr viel Kraft für die Weiterführung des Betriebes“.