Rundtour zu den "Adeligen Gütern im Harlingerland"                                     13.06.12


"Ullrich von Werdum", Rainer Hinrichs auf dem Marktplatz in Esens

Kürzlich fand unter großer Beteiligung erstmals eine exklusive Bus-Rundtour quer durch das Harlingerland statt. Beteiligte waren Mitglieder des Heimatvereins Wildeshausen-Düngstrup unter der Leitung von Gerda Hespe-Meyer und Rainer Hinrichs, Mitbegründer des seit Jahren aktiven Arbeitskreises „Hofchroniken in Ostfriesland“ aus Werdum.
Thema war die Geschichte der adeligen Güter im Harlingerland. Wenn man an das Harlingerland denkt, denkt man zunächst nicht daran, dass hier einstmals auch Vertreter des Adels tätig gewesen sind, da es hier ja bekanntlich nur freie Bauern gegeben hat. Dass dies durchaus auch anders gewesen ist, hat Rainer Hinrichs, bekannt auch als „Ulrich von Werdum“, Adeliger aus dem Haus Edenserloog, anschaulich dargestellt. Beginnend im Ahnensaal des Rathauses Esens, welches eine belebte Geschichte als repräsentativer Wohnsitz des Fürstlich ostfriesischen Kanzleidirektors Wilhelm von Heespen (1669-1742) und später auf Stiftung seiner Tochter Adelheid Auguste von Wangelin (1706-1758) als Witwenstift aufzuweisen hatte, bevor es 1943 Rathaus der Stadt Esens und Samtgemeinde Esens wurde, wurden verschiedene Höfe und repräsentative Wohnsitze im Harlingerland aufgesucht und deren Geschichte erläutert.

Das Wangelinsche Witwenstift von 1756 mit seinen Höfen in Folkertshausen (bei Neuharlingersiel) und Berdum (bei Wittmund) bildete dabei den Schwerpunkt der Tour, der durch den Besuch des „jungen“ Adelssitzes (seit 1906) „Sielhof“ in Neuharlingersiel der Familie von Eucken-Addenhausen, den ehemaligen preußischen Domänenbesitz „Alt WerdumerGrashaus“ der Familie Ulfers und den seit über 300 Jahren befindlichen Familienbesitz des
  „Hauses Buttforde“ der Familie Meents abgerundet wurde.
Neben doppelgrabigen Verteidigungsanlagen, mittelalterlichen Schießscharten, liebevoll restaurierten Höfen und überregionalen Adelsverbindungen konnten mehrjahrhundertealte Spuren an Kirchen und Mühlen aufgesucht werden.

Nach einem überaus ereignisreichen Tag bei schönem Frühjahreswetter verabschiedeten sich alle Beteiligten, dankbar über die gewonnenen Erkenntnisse und die interessanten exklusiven Einblicke in das Innenleben alter Hofstellen.

Basierend auf diesen Erfahrungen wird dieses Thema „Adelige Güter im Harlingerland“ nächstes Jahr Bestandteil des ostfrieslandweiten
  Projektes „Land der Entdeckungen 2013“ als Beitrag des Heimat- und Verkehrsvereins Werdum werden.

Die Gruppe am Hof in Folkertshausen
und in Alt-Werdumer Grashaus bei Helga und Siebelt Ulfers