Neben der Landwirtschaft lag die Haupterwerbsquelle in Werdum wie in vielen anderen Dörfern lange Zeit im Handwerk. Noch die Dorfstruktur der 1950er Jahre sah noch fast das komplette Spektrum der Handwerkerkunst im Dorf Werdum vertreten.

Ansässig waren die Handwerker hauptsächlich in der Gastriege und im Kerndorf rund um die Kirche. Der Name „Alte Schmiedestraße“ rührt wohl daher, dass in diesem Bereich vorwiegend die Schmiede ansässig waren. Wegen des Einsatzes in der Landwirtschaft hatten sie eine zentrale Bedeutung und immer ein gutes Auskommen.

Seit dem 18. Jahrhundert sind mind. 2 ansässige Schmiede im Ort verbrieft. Eine Volkszählung von 1819 verzeichnete 2 Schmiede, die Gewerbestatistik von 1861 dagegen 5 Schmiedemeister mit 2 Gehilfen, in den 1930er Jahren lebten hier sogar 7 Schmiedemeister .

Im Jahr 1899 schlossen sich die Werdumer Handwerker zu einer Innung zusammen, die die Aufgaben der heutigen Handwerkskammer, allerdings auf örtlicher Ebene, wahrnahm. Sie bestand bis zum Jahr 1922.

Der Heimat- und Verkehrsverein und die Gemeinde sind sich der Bedeutung des Handwerks für den Ort bewusst und haben daher immer besondere Anstrengungen für die Mühle unternommen, vor einigen Jahren aber auch die letzte Schmiede des Ortes, die Schmiedemeister Eden auf der Hogewarf betrieb, auf die Museumswiese neben der Mühle gesetzt. Insbesondere bei den Festen erfreut sich das Schauschmieden immer großer Beliebtheit.
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